Entwicklung

Geschichte der Brille

Die Menschen der Antike kannten noch keine technischen Sehhilfen. Sklaven und andere Menschen mussten den Sehbeeinträchtigten vorlesen. Kaiser Nero betrachtete die Kämpfe der Gladiatoren durch einen grünen Smaragd. Er schütze sich auf diese Weise gegen das grelle Sonnenlicht und erfand somit die erste uns bekannte Sonnenbrille.

Die Sonnenbrille der Inuit

Der Araber Ibn al-Haitam (965-1039) hatte die Idee das Auge mittels einer geschliffenen, optischen Linse zu unterstützen. Dieser Gedanke wurde um 1240 von westeuropäischen Mönchen aufgegriffen. Sie fertigten halbkugelige Plankonvexlinsen. Die ebene Fläche wurde auf die Schrift gelegt und der Konvexschliff vergrößerte die Buchstaben.

Lesestein

Dieser Lesestein wurde aus Quarz oder Bergkristall, aber auch Halbedelsteine, sogenannte Berylle, gefertigt. Eine aus Beryll geschliffene Linse wurde „Brill” genannt – zwei solch gefasste Linsen bekamen den Namen „Brille”.

Entwicklung der Holzbrillen

2013 sah ich die erste Holzbrille in einere Auslage eines Optikers. Als gelernter Tischler erkannte ich sofort den Aufbau und war überzeugt davon meine nächste Brille selbst zu bauen. Ich konnte also kaum erwarten endlich schlechter zu sehen und einen triftigen Grund für mein Projekt zu haben.

Als es soweit war, suchte ich die ganze Wohnung nach Wölbungen und Krümmungen ab. Die Sessellehnen schien mit perfekt. Ich legte meine damalige Brille hinein, die Kürmmung sollte passen. Ich besorgte mir Furnier und baute mir Zulagen um das Holz mit Hilfe der Sessellehne in Form zu leimen.

Mein Optiker war überrascht, wie gut die Brille geworden ist. Die Krümmung war nahezu ideal, die Wölbung nach vorne fehlte jedoch vollkommen. Es ist nicht perfekt, er wird mir die Gläser aber schon einschleifen können, meinte er. Er bestellte mir Scharniere und borgte mir einen Fräser zum fräsen der Glasnut.

Das Fräsen der Glasnut

Die erste Brille hab ich drei Jahre getragen, im Laufe dieser Zeit hab ich das Verfahren weiterentwickelt. Die Pressen zum Fromverleimen der Rohlinge sind CNC-gefräst und entsprechen exakt den Sphären von Standardbrillen. Die Bügel werden mit Nietscharnieren befestigt und geben der Fassung die nötige Inklanation (Neigung nach vorne). Die Gläser springen durch einschleifen und eindrücken in die Glasnut und steifen den Rahmen nachträglich aus.

Die Weiterentwicklung legte den Grundstein für die Brillenmanufaktur und den überaus beliebten Holzbrillenbaukurs.

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Entwicklung der Upcycle Brillen

Daniel und Cathleen mit ihren Upcycle Brillen

Mit Unterstützung der Wirtschaftsagentur Wien und der Förderung „Nahversorgung Fokus“ konnte ich die Holzbrillenmanufaktur weiterentwickeln. Es ist gelungen mit nachhaltigen Klebern aus Altpapier, alten Kleidungsstücken und nicht mehr verwendeten Textilien, Brillen herzustellen. Dem Ausgangsmaterial wurden dabei keine zusätzlichen Schadstoffe beigemengt.

Der Gestaltungsspielraum ist enorm. Lieblingsbücher, alte Leiberl oder luckerte Jeans werden zu einzigartigen Brillen. Interessierte haben die Möglichkeit ihre Brillen in einer eigens entwickelten App selbst zu gestalten. Spielerisch können vier Brillenmodelle mit Textilien, Papieren und Hölzern versehen und bestellt werden (zur App).

Zeitungsbrille

Brille aus Flyer und Leiberl

Brille aus Textilien

Jeansbrille

Die Upcycle Brillen gibt es noch nicht zum Verkauf. An der Produktion der Brillen wird laufend gearbeitet.

Entwicklungen anderer Hersteller

Die Firma Rolf aus Tirol macht Holzbrillen so richtig populär und etnwickelte die erste Brille mit Holzscharnier. In den letzten Jahren gewann die Firma unzählige Innovationspreise.

Einige davon könnt ihr euch hier ansehen:
Scharnier
Titanbrille
Steinbrille

Gloryfy, ebenfalls aus Tirol hat einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Die Brillen sind unzerstörbar. Genial – schade nur dass sie nicht biologisch abbaubar sind.

Gloryfy im Härtetest

ic berlin aus Deutschland bietet Ingeneurskunst vom Feinsten und begeistert mit einem cleveren System aus Federstahl.

Das ic berlin Sytem